Wechseln Sie aber bitte nur von Weiß zu Hellblau und umgekehrt. Andere Farben haben im strengen Business Wear nichts zu suchen. Sie selbst sollten situativ entscheiden, zu welchen Terminen und Anlässen das weiße Hemd angebracht ist. Damit Sie nicht jeden Tag gleich aussehen, variieren Sie zwischen den verschiedenen Hellblautönen und Weiß. Ihre Geschäftspartner registrieren sehr wohl die feinen Nuancen Ihrer Kleiderwahl und empfinden dies als wertschätzend.
Falls Sie im Smart Casual arbeiten, stehen Ihnen weit mehr Hemden zur Auswahl. Von feinen Streifen bis sogar kleinem Karo ist einiges erlaubt.
Beachten Sie aber folgende Hinweise:
- Das Button-Down-Hemd ist kein Business-Hemd. Es kommt aus dem Polosport und wird niemals mit Krawatte getragen.
- Grundsätzlich seriös – und daher bestens geeignet – ist der Kent-Kragen mit Stäbchen für den perfekten Sitz.
- Modischer – und daher nur bedingt geeignet – ist der Haifisch-Kragen, auch Cutaway genannt. Dieser Kragen benötigt größere, aufwendigere Krawattenknoten, die es in großer Vielfalt gibt. Aber: Ihr Gegenüber könnte den Eindruck bekommen, Sie seien eitel. Zudem wirken korpulente Herren mit diesem Kragen wegen der waagrechten Linie unterhalb des Kopfes etwas gestaucht.
- Tragen Sie ein Kurzarm-Hemd nur privat und ohne Jackett. Ausnahmen gelten für die Dienstkleidung von Busfahrern, Polizisten, Piloten, Ärzten und so weiter. Auf das Jackett verzichten Sie, weil die Manschetten eines Hemdes bis zu den Daumenwurzeln reichen und die Ärmel des Jackett 1-2 cm kürzer sind als das Hemd. Sie enden also dort, wo man den Puls am Handgelenk messen würde. Moderatoren lassen sich für den perfekten Look vor der Kamera das Hemd am Jackett notfalls unsichtbar fixieren. Profis achten auf die perfekten Längen und lassen Jacke und sogar Hemden kürzen oder gleich nach Maß anfertigen. Das Kurzarm-Hemd gilt als konservativ. Wenn Sie von Ihrer Umwelt, vielleicht aus taktischen Gründen so wahrgenommen werden wollen, empfehle ich Ihnen das Kurzarm-Hemd. Unternehmen und ihre Vertriebler wenden dieses Wissen bewusst an, um mit gewissen Kunden ins Geschäft zu kommen.
- Stillvoll, lässig und cool ist das Langarm-Hemd, deren Ärmel Sie bei Bedarf auch hochkrempeln können. Aber wer darf wann die Ärmel hochkrempeln? Der Chef, der Kunde oder der Gastgeber beginnen selbstverständlich. Danach dürfen die Untergebenen nach eigenem Ermessen nachziehen. Wenn Sie den Meetingraum oder Tagungsraum wieder verlassen, krempeln Sie die Ärmel wieder herunter und ziehen Ihr Jackett an. Überlegen Sie vorher, ob es sich zeitlich lohnt. Sie müssen ja einhändig 4-6 kleine Knöpfe öffnen und später wieder schließen.
Bis zu den Bizeps zu krempeln zeigt, dass Sie sich zum Arbeiter-Typ zählen wollen. Bis zum Ellbogen zu krempeln, symbolisiert das mittlere Management. Die Hemdsärmel nur bis Mitte Unterarm zu krempeln strahlt die Führungskraft und die, die es werden wollen aus. Die in Amerika verbreitete Variante, nur leicht hoch geschoben, gilt wiederum in manchen Unternehmen als zu salopp und wirkt nachlässig. - Ein Business-Hemd besitzt keine Brusttasche, ist blickdicht, matt und hat meist Sportmanschetten mit Kunststoff- oder Perlmuttknöpfen.
- Schmuck-Manschettenknöpfe aus Edelmetall stehen der Chefetage zu oder eignen sich zu besonderen Anlässen. Das Hemd benötigt in diesem Fall eine Umschlagmanschette. Diese Manschettenknöpfe zu tragen, hat seine Tücken. Sie schlagen beispielsweise jedes Mal laut auf der Tischkarte auf. Diese Geräusche werden oft als unangenehm und aufdringlich empfunden. Folglich ist Träger in seinen Bewegungen eingeschränkter als mit einer Sportmanschette.