In Deutschland schenken wir Dienstleistungen meistens nicht den gebührenden Respekt und honorieren diese finanziell nicht ausreichend. Manchmal zeigen wir sogar eine gewisse Geringschätzung gegenüber den Menschen in diesen Berufen. Beim Bestellen im Restaurant zum Beispiel unnötig lang zu zögern oder den Paketdienst vor der Haustür warten zu lassen, wirken fast wie eine Ohrfeige an den Dienstleister als Person.
Die professionellen Dienstleister sind top ausgebildet, verfügen über lange Erfahrung und lassen es sich nicht anmerken, dass sie gerade schikaniert werden. Verständlicherweise schwindet mit der Zeit Motivation, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Irgendwann wird der Beruf zur Qual. Wir kommen aber nicht ohne diese Helfer aus. Was können wir dagegen tun?
Wir sollten für gute Stimmung und einen reibungslosen Ablauf sorgen, indem wir mitdenken und uns in die andere Person hinein versetzen. Wenn Sie eine Bestellung im Restaurant aufgeben wollen, suchen Sie die Getränke und Gerichte aus, sobald Sie die Speisekarten erhalten haben. Anschließend legen alle am Tisch die Karten geschlossen neben sich, um darauf hinzuweisen, dass Sie Ihre Wahl getroffen haben. Als zahlender Gastgeber sind Sie aufmerksam, kümmern sich um Ihre Gäste und halten Blickkontakt mit dem Servicepersonal. Sie sind der Ansprechpartner für Ihrer Gäste und der Servicekraft. Sobald jemand Ihnen behilflich ist oder einen Dienst erweist, sollten Sie sich auf Ihr Gegenüber einstellen und vorbereitet in die Situation gehen.
Übrigens: In keinem Land der Welt werden Bedienstete mit Handschlag begrüßt. Ausnahmen sind zu beobachten, sobald man sich auf Augenhöhe begegnet, den Chef des Restaurants begrüßt, Stammgast ist oder besonders herzlich und zuvorkommen bedient wurde.
Nachtrag vom 17. Juli 2014:
Manche Unternehmen geben jedem Paketdienstfahrer ein gekühltes Getränk nach Wahl mit auf den Weg. Andere wiederum haben für die Fahrer Kleingeld bereitliegen – je nach Aufwand dürften 0,50 bis 2,00 € angemessen sein.