Die schlimmsten Rednerfehler

Redner am MikrofonOb Ihre Rede oder Vortrag nun informativ, spannend und unterhaltsam ist, ist sicherlich Geschmacksache. Dennoch kann man jedes Thema für das jeweilige Publikum zugänglich gestalten. Verpacken Sie Ihre Inhalte immer zugeschnitten auf Ihre Zuhörer. Das ist oft schon die halbe Miete. Sich jedoch nicht an die vorgegebene Redezeit zu halten, ist vielleicht der größte Fauxpas, den Sie machen können. Glücklicherweise haben Sie das ja ganz in Ihrer Hand.

Aber manchmal ist das leichter gesagt als getan: Die Organisation ist schlecht und hält sich nicht exakt an die Vorgaben. Oder Ihr Vorredner hört sich selbst gerne reden und vergisst dabei die Zeit. Versuchen Sie dann Ihren darauffolgenden Vortrag abzukürzen, um den Zeitplan zumindest einigermaßen zurechtzurücken.

Dieses Problem betrifft jede Person im Publikum, deren eigene Terminplanung durcheinandergerät. Manche haben für die Pause ein wichtiges Telefonat anberaumt, wollen einen bestimmten Flug oder Zug erreichen oder müssen zwischendurch kurz auf die Toilette. Es sollte auch nicht sein, dass man für seine Rückreise von einer Veranstaltung einen Puffer von mehreren Stunden einplanen muss. Und was macht man, wenn sie dann doch pünktlich endet? Denken Sie an Ihre Zuhörer. Rauben Sie ihnen keine wertvolle Lebenszeit.

Doch die hohe Kunst eines Redners ist es, das Ende der Redezeit genau zu wissen, ohne auf die Armbanduhr zu schauen. Politiker wissen: Der Blick auf die Uhr ist ein K.O.-Kriterium – er kann sogar Wahlergebnisse beeinflussen. Wir müssen also mit professionellen Tricks arbeiten:
Im Vorfeld sollten Sie die Dauer Ihres Vortrages zumindest grob abschätzen. Dann planen Sie noch einen Zeitpuffer ein für Überraschungen, wie kleine technische Verzögerungen oder viele interessante Zuschauerfragen. Halten Sie dennoch etwas parat, das Sie aus dem Ärmel schütteln können, um nicht zu früh aufzuhören.

Wollen Sie Ihre Rede auf die Minute genau beenden, müssen Sie etwas ausgefallener werden. Setzen Sie sich einen Vertrauten ins Publikum, mit dem Sie unmissverständliche Zeichen bezüglich der Restredezeit vereinbaren. Diese Person zeigt zum Beispiel mit seiner Körperhaltung den Counddown an:

  • Relaxt zurückgelehnt = “Alles ist gut – Du liegst in der Zeit”.
  • der Oberkörper ist nach vorne gebeugt = “Die letzten Minuten laufen”. Je nach Gesamtredezeit können das 5 – 15 Minuten sein.
  • der Oberkörper ist nach vorne gebeugt und die Hände sind auf dem Tisch oder den Knien = “Noch eine Minute – komm zum Schluss!”

Eine weitere Möglichkeit ist es, sein Smartphone im Flugmodus für Andere nicht sichtbar zum Beispiel auf dem Rednerpult zu deponieren und gelegentlich einen Blick darauf zu werfen. Doch Vorsicht: Kameras erfassen alles! In hohen Positionen wird dies einem unter Umständen übel genommen.
In Besprechungsräumen hängen oft Wanduhren in Blickrichtung des Redners. Diese Uhren sollten keinesfalls an den Seitenwänden hängen. Der Zuhörer sieht alles und erkennt sofort, wie oft Sie seitlich auf die Uhr blicken.

Viele nutzen auch eine Powerpoint-Präsentation. Dort hat der Redner die Uhrzeit immer im Blick, weil er überwiegend den Monitor betrachtet. Interessante Anmerkungen finden Sie auch in diesem Buch.

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